Bildung

Kita-Personalmangel: SPD Willich fordert Landesregierung zum Handeln auf

Der Personalmangel in den Kitas hat nun drastische Folgen in Willich: Erste Kitas nehmen keine Kinder mehr auf. Das wundert die SPD Willich nicht, hat sich doch seit Jahren nichts an den Arbeitsbedingungen spürbar verbessert. Die Sozialdemokraten bekräftigen Ihre Forderungen nach einer spürbaren Aufwertung des wertvollen Erzieherberufs und fordern von der Landesregierung einen Betreuungsgipfel.

Die Stadt Willich muss aufgrund des Mangels pädagogischer Fachkräfte reagieren und lässt erste Kitas keine Kinder mehr aufnehmen. Mit den anderen Fraktionen im Willicher Stadtrat hat die SPD bereits die schwarz-grüne Landesregierung aufgefordert, sofort zu handeln. Allerdings ist die jetzige Situation nicht überraschend. Die Sozialdemokraten haben in den letzten Jahren immer wieder auf diese bedrohliche Entwicklung hingewiesen und eine Aufwertung des Erzieherberufs gefordert.

„Sämtliche Alarmsignale wurden über Jahre ignoriert. Was ist aus den Versprechungen im Landtagswahlkampf geworden? Die Kommunen werden nur mithilfe des Landes bessere Angebote in den Tarifverhandlungen vorlegen können. Aber offenbar ist das nicht gewollt, sodass die NRW-weite Bildungskatastrophe nun auch unsere Kitas in Willich erreicht“, erklärt der Vorsitzende der SPD-Fraktion, Lukas Maaßen und kritisiert: „Gesellschaft und Politik müssen sich der Frage stellen, was uns die Betreuung unserer Kinder wert ist.“ Wenig Geld und kaum Wertschätzung sind laut Maaßen zwei Hauptgründe für den Fachkräftemangel in den Kitas.

Deshalb fordert die SPD die Landesregierung sowie die gewählten CDU-Abgeordneten im Kreis Viersen, darunter der NRW-Finanzminister, zu einem Betreuungsgipfel auf. Hier sollen Akteure aus Kita und Ganztag an Grundschulen zügig an einer gemeinsamen Lösung arbeiten. Erst vor Kurzem protestierten vor dem Landtag Beschäftigte und Eltern, weil zuletzt mehr als 1.300 Kitas in NRW von personalbedingten Schließungen betroffen waren. „Ein von der Landesregierung vorgestelltes ‚Sofortprogramm‘ beinhaltet nur kleine Stellschrauben, die angesichts des Umfangs des Fachkräftemangels eher wie ein Tropfen auf den heißen Stein wirken. Und auch hier fehlt es an einer gemeinsamen Betrachtung der Herausforderungen im Grundschul- und im frühkindlichen Bereich“, erklärt Hendrik Pempelfort, schulpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. „Die Landesregierung muss endlich handeln.“

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Willicher Politik ist besorgt über Situation in Kitas

Die Fraktionen im Rat der Stadt Willich sind sich einig, dass das Sofortprogramm „Kita“ der Landesregierung für die Städte und Kommunen keinesfalls Entlastung bringt. Die personelle Situation ist aufgrund der Nachwirkungen der Corona-Pandemie, Krankheitswellen und eines andauernden Fachkräftemangels mehr als angespannt.

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Haushalt 2023: SPD setzt Entlastung bei Kita-Beiträgen und mehr Geld für Wohnraum durch

In der Sitzung des Stadtrates am 20.12.2022 stimmten alle Fraktionen einstimmig dem Haushalt 2023 zu. Die SPD konnte sich mit der Streichung der ersten Kita-Beitragsstufe sowie der Förderung von Sozialwohnungen durchsetzen. In seiner Haushaltsrede lobte der Vorsitzende der SPD-Fraktion den Bürgermeister, kritisierte aber auch das Verhalten der Verwaltung.

Kita-Beiträge erst ab 48.000 Euro Jahreseinkommen

Eigentlich wollte die SPD sowohl die unterste Bemessungsgrenze der Beitragstabelle für Kita, Tagespflege und „8-1-Betreuung“ sowie die unterste Bemessungsgrenze der Beiträge für die Offene Ganztagsschule ersatzlos streichen. Beide Bemessungsgrenzen beginnen derzeit bei einem Jahreseinkommen von 42.000 Euro. „In den Haushaltsgesprächen zeichnete sich schnell ab, dass es für eine Entlastung im Kita- und OGS-Bereich keine Mehrheit gibt. Dafür konnten wir die anderen Fraktionen davon überzeugen, der Streichung der ersten Kita-Beitragsstufe zuzustimmen und damit viele Willicher Familien in Zeiten allgemeiner Preissteigerungen zu entlasten“, so  Lukas Maaßen, Vorsitzender der SPD-Fraktion. Elternbeiträge für Kinder in Tageseinrichtungen werden damit ab dem nächsten Betreuungsjahr erst ab einem Jahreseinkommen von 48.000 Euro fällig. Damit kommt die SPD ihrem langfristigen Ziel, Bildung in Willich vom Einkommen der Eltern zu entkoppeln, Schritt für Schritt näher.

Haushalt 2023: Verdopplung von Fördermitteln für Sozialwohnungen

Im Kommunalwahlkampf 2020 war die Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum eines der Top-Themen aller Parteien. „Was haben wir seitdem erreicht?“, fragte Maaßen in seiner Haushaltsrede Verwaltung und Politik. „Leider nicht viel. Aber das hat man davon, wenn sämtliche Ideen und Vorschläge in einen Workshop verschoben werden, in dem vieles zerredet wird. Und am Ende niemand mehr so recht weiß, was jetzt überhaupt gemacht werden soll“, äußerte Maaßen kritisch. Deshalb beantragte die SPD, die Mittel zum Ankauf von Belegungsrechten von Wohnungen um 200.000 Euro zu erhöhen. Auch hier war die Überzeugungsarbeit der SPD-Fraktion im Rat erfolgreich. „Damit kann die Anzahl der Sozialwohnungen im ersten und zweiten Förderweg erhöht werden“, begrüßt Maaßen die Zustimmung zum SPD-Antrag.

Erster Outdoor-Fitnessplatz soll in 2023 errichtet werden

Lob gab es für den Bürgermeister, der versprach, in 2023 einen Antrag der SPD aus dem Jahr 2015 endlich umsetzen zu wollen. In Anrath an der Leinenweberhalle soll der erste Outdoor-Fitnessplatz entstehen. Darüber hinaus lobte Maaßen, dass der Bürgermeister nun endlich sein Recht zur Stimmabgabe im Rat nutzt. „Vor einem Jahr haben wir darauf aufmerksam gemacht, dass der erste Bürger unserer Stadt seit seinem Amtsantritt nicht von seinem Stimmrecht im Rat Gebrauch gemacht hat. Die Willicher Bürger konnten bis zu diesem Zeitpunkt nicht wissen, welche Meinung der Bürgermeister zu vielen kontroversen Themen vertritt. Aber seitdem nehmen wir positiv zur Kenntnis, dass der Bürgermeister sein Recht und damit, wie wir meinen, auch seine Pflicht, zur Stimmabgabe wahrnimmt“, so Maaßen.

Irritiert war die SPD-Fraktion von der Verwaltungskommunikation. Stadtkämmerer Dr. Raimund Berg hatte Haushaltszahlen und Überlegungen zu Steuererhöhungen seitens der Verwaltung im Sommer über die Presse kommuniziert, ohne dass der Stadtrat zuvor informiert wurde. Maaßen forderte, dieses Vorgehen dringend zu überdenken.

Auch weitere Vorhaben konnte die SPD-Fraktion durchsetzen. So wird das Programm „Zurück zum Sport“ mit 7.500 Euro im nächsten Jahr verlängert. Des Weiteren wurden die Stadtwerke mit der Installierung eines ersten öffentlichen Trinkwasserspenders beauftragt. Der Antrag, Willicher Vereine in der Energiekrise mit 100.000 Euro zu unterstützen, fand dagegen keine Mehrheit.In seiner Haushaltsrede warnte Maaßen vor einer weiteren Verschlechterung der Finanzen: „Den Haushalt 2023 können wir nur mithilfe der Isolierung aller Corona-Belastungen und Schäden in Folge des Ukraine-Kriegs sowie einem Griff in die Ausgleichsrücklage ausgleichen. Deshalb müssen wir an den richtigen Stellen sparen.“ Derzeit werden verschiedene Sparvorschläge aus der von FDP und SPD beantragten Finanzkommission geprüft, einige fanden bereits im Haushalt Berücksichtigung.

Die vollständige Haushaltsrede des Fraktionsvorsitzenden kann hier heruntergeladen werden.

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