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Haushalt 2023: Gerechtere Kita-Beiträge und Energie-Rettungsschirm für Vereine

Die SPD-Fraktion hat ihre Anträge zum Haushalt 2023 formuliert. Unter anderem wollen die Sozialdemokraten die Kita-Beiträge gerechter verteilen. Vereine und Menschen mit gar keinem oder geringem Einkommen sollen in der Energiekrise unterstützt werden.

Schrittweise Aufhebung der Kita-Gebühren

„Krisen treffen immer zuerst diejenigen in unserer Gesellschaft, die ohnehin wenig Geld im Portemonnaie haben,“ begründet SPD-Vorsitzender Lukas Maaßen die Haushaltsanträge seiner Fraktion. Darum will SPD im Rat der Stadt Willich die unterste Bemessungsgrenze der Beitragstabelle für Kita, Tagespflege und „8-1 Betreuung“ streichen. Diese beginnt aktuell bei 42.000 € Jahreseinkommen. Um die Beiträge gerechter zu verteilen, soll eine neue Bemessungsgrenze im Bereich 144.000 bis 150.000 € Jahreseinkommen eingeführt werden. Des Weiteren beantragt die SPD, die unterste Bemessungsgrenze der Beiträge für die Offene Ganztagsschule, die derzeit bei 42.000 € liegt, ersatzlos zu streichen. „Wir bleiben bei der Position, dass Bildung steuerfinanziert sein muss – und nicht beitragsfinanziert. Das bedeutet, dass Bildung kostenlos sein muss. Dementsprechend setzen wir uns für die langfristige Abschaffung der Kita-Gebühren ein“, so Hendrik Pempelfort, schulpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion.

In den letzten Jahren haben die anderen Ratsfraktionen den von der SPD geforderten beitragsfreien Zugang zu frühkindlicher Bildung abgelehnt. „Deshalb kämpfen wir uns jetzt Schritt für Schritt vorwärts“, sagt Maaßen. Gegenfinanziert werden soll die finanzielle Entlastung für viele Willicher Familien über einen Vorschlag, der aus der Verwaltung kommt: Weil in den vergangenen Jahren immer wieder FSJ-Stellen unbesetzt blieben, soll deren Anzahl zukünftig reduziert und 120.000 € pro Jahr eingespart werden.

Energie-Rettungsschirm für Vereine

„Die Vereine, die sich in den Bereichen Sport, Kultur oder Brauchtum engagieren, leisten wertvolle Arbeit für das soziale Miteinander, Integration und Erhaltung der lokalen Traditionen und Geschichte“, erklärt SPD-Fraktionsmitglied Sylvia Foy. Viele Vereine erfahren durch die stark gestiegenen Energiekosten eine hohe zusätzliche Belastung. Eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge würde in vielen Fällen erst 2024 greifen und auch eventuell einen Mitgliederverlust nach sich ziehen. „Um die vielfältige Vereinslandschaft in unserer Stadt zu erhalten, beantragen wir daher einen 100.000-Euro-Rettungsschirm für Kultur- und Brauchtumsvereine, die über eigene bzw. gemietete Hallen oder Geschäftsräume verfügen“, so Foy. Dabei befürwortet die SPD-Fraktion eine individuelle Förderung: Ausschließlich von gestiegenen Energiekosten betroffene Vereine sollen gefördert werden.

Verwaltung und Stadtwerke sollen Sozialtarif für Gas und Strom prüfen

Die Energiekrise hat die Haushaltsberatungen überlagert. Das Haushaltsdefizit von ca. 3,3 Mio. Euro wäre nicht so hoch, wenn der Preis für Gas und Strom nicht so stark gestiegen wäre. Aber auch Privathaushalte sind enorm belastet: Im August haben die Stadtwerke Willich Langzeit-Gasverträge von 2.400 Kunden gekündigt. In der Folge rutschten die Kunden in die Grundversorgung. Zuletzt kündigten die Stadtwerke an, dass zum Jahr 2023 der Strom- und Gaspreis weiter massiv steigen wird. Die SPD-Fraktion möchte deshalb die Einführung eines Sozialtarifs geprüft haben. „Verwaltung und Stadtwerke sollen die Möglichkeit zur Einführung eines Sozialtarifs für Gas und Strom prüfen, um die Menschen in unserer Stadt zu unterstützen, die an der Armutsgrenze leben“, erklärt Maaßen. Der Sozialtarif soll ausschließlich Empfängern von staatlichen Transferleistungen mit gar keinem oder geringem Einkommen vorbehalten sein.

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Nach SPD-Antrag: Stadt Willich schließt sich Tempo-30-Initiative an

Zum Planungsausschuss am 18.10.2022 hatte die SPD-Fraktion den Beitritt zur Städtetagsinitiative „Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeiten“ beantragt. Die Initiative bekennt sich zur Mobilitätswende und fordert den Bund auf, die rechtlichen Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass Kommunen Tempo 30 als Höchstgeschwindigkeit innerorts anordnen können, wo sie es für notwendig halten. Zudem hat die Initiative das Ziel, die Attraktivität und Lebensqualität der Stadt Willich zu steigern.

Mobilität und Verkehr stellen Willich und viele weitere Städte und Gemeinden in Deutschland vor große Herausforderungen. Eine stadt- und umweltverträgliche Gestaltung der Mobilität ist Voraussetzung für die Zukunftsfähigkeit der Städte. „Ein wesentliches Element zur Erreichung dieses Zieles ist die Einführung von innerörtlichen Geschwindigkeitsbegrenzungen, um die negativen Folgen des zunehmenden Verkehrs zu begrenzen“, erklärt SPD-Fraktionsvorsitzender Lukas Maaßen.

Die Initiative unterstützt die Schaffung eines neuen straßenverkehrsrechtlichen Rahmens, um Kommunen die Festlegung von angemessenen Höchstgeschwindigkeiten zu ermöglichen und zwar dort, wo sie es für sinnvoll erachten – für einzelne Straßenzüge, in Stadtteilen oder auch im gesamten Stadtgebiet. „Die Stadt Willich soll selbst darüber entscheiden dürfen, wann und wo welche Geschwindigkeiten angeordnet werden – zielgerichtet, flexibel und ortsbezogen“, heißt es in der Antragsbegründung. Denn bisher kann eine Kommune nicht selbständig entscheiden, wann und wo Geschwindigkeiten flexibel und ortsbezogen angeordnet werden. Die Abwägung erfolgt immer unter Berücksichtigung des aktuellen rechtlichen Rahmens, insbesondere der StVO, der VwV-StVO und dem Straßenverkehrsgesetz. Die Vorteile einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h liegen auf der Hand: Verringerung der Lärmbelästigung der Anwohner, Verbesserung des Verkehrsflusses, weniger Brems- und Beschleunigungsvorgänge sowie höhere Verkehrssicherheit für den Rad- und Fußverkehr.

In ihrer Stellungnahme zum SPD-Antrag empfahl die Verwaltung den Anschluss an die Initiative und begrüßte das Positionspapier des Deutschen Städtetages „Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeiten – eine neue kommunale Initiative für städteverträglicheren Verkehr“. Auch die anderen Fraktionen stimmten dieser Beschlussempfehlung zu. Mit dem Beitritt zur Initiative sind keine Kosten für die Stadt verbunden.

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Bernd-Dieter Röhrscheid mit Willy-Brandt-Medaille ausgezeichnet

Mehr als 40 Jahre war Bernd-Dieter Röhrscheid in der Willicher Kommunalpolitik aktiv und führte die SPD-Fraktion im Stadtrat von 1989 – 2020. Bereits 2017 kündigte er an, bei der nächsten Kommunalwahl nicht erneut für den Stadtrat zu kandidieren. Aufgrund der Corona-Pandemie musste eine ehrenvolle Würdigung der Leistungen von Bernd-Dieter Röhrscheid mehrmals verschoben werden. Jetzt konnte die Feier samt Ehrung am 22.10.2022 stattfinden.


Viele ehemalige Weggefährtinnen und Weggefährten waren am vergangenen Samstag ins Gründerzentrum gekommen, um ihren Respekt vor dem gesellschaftspolitischem Engagement Röhrscheids zum Ausdruck zu bringen. Neben Bürgermeister Christian Pakusch waren auch Beigeordnete Brigitte Schwerdtfeger und Geschäftsführer der Grundstücksgesellschaft Willy Kerbusch anwesend. Der ehemalige Bürgermeister Josef Heyes ließ sich aus familiären Gründen entschuldigen. Auch Udo Schiefner MdB und Walter Schöler (MdB von 1992 – 2005) folgten gern der Einladung der SPD Willich.

Laudator Lukas Siebenkotten, Bürgermeister der Stadt Willich von 1995 – 1999, erinnerte an Röhrscheids Verdienste in der Kommunalpolitik: Kita-Ausbau, Betreuung unter-dreijähriger Kinder oder auch der Einsatz zur Gründung der ersten Gesamtschule. Röhrscheid sei „mit seiner liebenswürdigen Beharrlichkeit ein Vorbild“, so Siebenkotten. Er werde es ihm „nie vergessen“, dass er 1995 seine eigenen Ambitionen auf die Position des Bürgermeisters aufgegeben und die Wahl Siebenkottens unterstützt habe.

Partei- und Fraktionsvorsitzender Lukas Maaßen erklärte in seiner Rede, dass Röhrscheid die sozialdemokratischen Werte Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität in den letzten Jahrzehnten repräsentiert hat, wie kein anderer. Im Anschluss überreichte Maaßen Röhrscheid als Erstem aus der SPD Willich die „Willy-Brandt-Gedenkmedaille“, die höchste Auszeichnung der Sozialdemokraten für eines ihrer Mitglieder.

Die ukrainische Mezzosopranistin Radmila Boochs begleitete die Feier, unter anderem mit dem Lied „Hevenu Shalom Alechem“.

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