Nach dem Willen der SPD-Fraktion soll die Trägerschaft für die Seniorenbegegnungsstätte Neersen und die Quartiersarbeit für den Ortsteil mit einem Personalkontingent von insgesamt 12 Stunden an die Emmaus-Kirchengemeinde übertragen werden. Die Kosten für diese Personalstunden sollen aus dem städtischen Haushalt bereitgestellt werden.
„Das ist sehr sinnvoll investiertes Geld, weil es hilft, Angebote und Hilfestellungen für Senioren in ihrem unmittelbaren Wohnumfeld zu schaffen und zu erhalten,“ begründet Sarah Bünstorf, SPD-Sprecherin im Sozialausschuss, den Antrag ihrer Fraktion. Bei der Quartiersarbeit, die von der Emmaus-Gemeinde koordiniert werden soll, geht es um die Vernetzung von Akteuren und Engagierten. So sollen gemeinsame Aktivitäten und Unterstützung der Bewohner in den Quartieren ermöglicht und gefördert werden.
Der Ortsteil Neersen soll dabei eine Pilotfunktion für die Stadt Willich übernehmen. Der Prozess war im letzten Jahr bereits erfolgreich mit einer Bürgerbefragung und einem Auftakttreffen gestartet. Dort hatten sich zahlreiche Interessierte zu Gruppen zusammengefunden, in denen gemeinsame Aktivitäten und Initiativen geplant sind.
Die Sozialdemokraten bedauern sehr, dass die Fortsetzung des Projekts jetzt gefährdet scheint, weil keine Einigung mit dem Verwaltungsvorstand über die Finanzierung für das beantragte Stundenkontingent zustande kommt.
„Schon im April letzten Jahres hat der Sozialausschuss die Übertragung der Trägerschaft an die Emmaus-Gemeinde beschlossen. Dass diese Aufgabe mit der Quartiersarbeit in Neersen verknüpft werden soll und damit Kosten für insgesamt bis zu 15 Personalstunden anfallen, stand von Anfang an fest,“ erinnert der SPD-Fraktionsvorsitzende Bernd-Dieter Röhrscheid. „Nun wird es höchste Zeit, diesen Beschluss im Interesse aller Beteiligten umzusetzen.“
Nach dem Willen der SPD-Fraktion sollen die städtischen Mittel zunächst für einen Übergangszeitraum von drei Jahren bereitgestellt werden. „Damit gewährleisten wir, dass der erfolgreich begonnene Prozess nicht ins Stocken gerät. Gleichzeitig können wir die Zeit nutzen, um das Projekt durch Zuschüsse von anderen Ebenen – insbesondere vom Kreis – langfristig zu sichern,“ begründet SPD-Chef Dietmar Winkels, der gleichzeitig Vorsitzender des Sozialausschusses ist, den Antrag. Wenn die Quartiersarbeit dann im nächsten Schritt auf die anderen Ortsteile in Willich ausgeweitet werden soll, könnten die in Neersen gewonnenen Erfahrungen genutzt und Synergieeffekte erzielt werden. Die SPD hofft, dass der Sozialausschuss in seiner Sitzung in der kommenden Woche die Weichen dafür stellt.