Kein klarer Auftrag an die Verwaltung, die OGSen in Willich auch bei steigendem Bedarf durch Ausbau und zusätzliches Personal zukunftsfest zu machen und kein Geld für Ernährungsprojekte in der OGS – das ist das traurige Ergebnis der Blockadehaltung der CDU in der letzten Schulausschusssitzung.
Mit zwei Initiativen hatten wir als SPD-Fraktion die pädagogische Arbeit in den Willicher OGSen stützen und das Angebot auch in Zukunft sichern wollen. Dazu Sarah Bünstorf, SPD-Obfrau im Schulausschuss: „Wir hätten der Verwaltung gern hier und jetzt einen klaren Auftrag erteilt, die Personal- und Raumkapazitäten zu ermitteln und so zu erweitern, dass auch bei steigendem Bedarf in Zukunft jedes Kind auf Wunsch einen OGS-Platz erhält, spätestens 2021/22. Der Trend ist unübersehbar: Während 2012 noch rund ein Drittel aller Grundschülerinnen und -schüler in Willich einen OGS-Platz beanspruchte, ist es 2018 schon knapp die Hälfte. Eine aktuelle Trendprognose für Willich weist eine Steigerung des Platzbedarfs zwischen 2017 und 2022 von über 40 % aus. Da setzt sich fort, was wir gerade im Kita-Bereich beobachten: Die Nachfrage steigt massiv, und vor allem Plätze mit Nachmittagsbetreuung sind begehrt. Familien, die einen solchen Platz in der Kita hatten, werden ihr Kind in der Grundschulzeit kaum nach der 4. Stunde zu Hause betreuen wollen. Diese Bedarfe müssen wir decken, damit Vereinbarkeit von Beruf und Familie in Willich weiterhin gewährleistet ist. Deshalb wollen wir keine OGS, die auf Kante genäht ist, sondern eine vorausschauende und langfristige Planung ohne Provisorien oder Zitterpartien mit Wartelisten. Dafür kann man nicht früh genug Vorsorge treffen, denn Baumaßnahmen und die entsprechende Personalplanung haben ihren Vorlauf. Warum die CDU das als „Aktionismus“ ablehnt, ist uns ein Rätsel.
Aktuell hätten wir die OGSen gern mit einem zusätzlichen Budget unterstützt, um das Essensangebot zu ergänzen. Eigentlich hatten wir die Haushaltsmittel von 25.000 Euro schon Ende letzten Jahres für den Haushalt 2018 beantragt. Damit sollte z. B. ermöglicht werden, gemeinsam regionale und saisonale Nahrungsmittel einzukaufen und zuzubereiten, Weihnachten Plätzchen zu backen, ein Buffet für die Karnevalsparty zu bestücken oder für Ostern Eier zu färben. Während dieser Antrag von CDU, FDP und Grünen immer wieder vertagt wurde, hat er von anderer Seite viel Zuspruch erfahren: So z. B. von den Grundschul-, OGS- und Elternvertreterinnen im OGS-Gesprächskreis. Dessen Votum hatte die CDU-Fraktion für die Entscheidung ausdrücklich erbeten – um sich dann im Schulausschuss komplett darüber hinwegzusetzen und den Antrag zusammen mit der FDP abzulehnen.“