Bildung

Haushaltssperre: SPD pocht auf Zuschüsse für Jugend und Soziales

Der Rat der Stadt Willich hat in seiner Sitzung am 20.09.2023 die vom Kämmerer Dr. Raimund Berg verhängte Haushaltssperre beschlossen – bei Enthaltung der SPD. Denn die Sozialdemokraten hatten in der Sitzung gefordert, zusätzlich städtische Zuschüsse für den Jugend- und Sozialbereich von der Sperre auszuklammern. Dieser Forderung folgten die anderen Fraktionen nicht. Die Finanzsituation in der Stadt Willich verschärft sich bereits seit längerer Zeit. Aufgrund der aktuellen Entwicklung der städtischen Einnahme- und Ausgabensituation hatte Kämmerer Dr. Berg Ende August eine Haushaltssperre verhängt, um die Ausgaben der Kommune zu drosseln. Die Haushaltssperre hat zur Folge, dass nur noch Aufträge erteilt und Aufwendungen sowie Auszahlungen geleistet werden dürfen, wenn eine rechtliche Verpflichtung besteht, bzw. diese zur Weiterführung der städtischen Aufgaben maßgeblich sind.

In der Vorlage zur Ratssitzung schlug der Kämmerer vor, Haushaltsmittel, die als freiwilliger Zuschuss an Vereine im Haushalt vorgesehen waren, aus der Haushaltssperre grundsätzlich heraus zu nehmen. Das befürwortete die SPD-Fraktion und beantragte, auch die Bereiche Jugend und Soziales von der Sperre auszuklammern. „Einsparungen treffen arme Menschen in unserer Stadt zuerst. Das wollten und wollen wir weiterhin verhindern“, erklärt der Vorsitzende der SPD-Fraktion, Lukas Maaßen. Deshalb enthielten die Sozialdemokraten sich bei der Abstimmung über die Haushaltssperre – alle anderen Fraktionen befürworteten diese in der vorgelegten Form und damit auch Einsparungen im Jugend- und Sozialbereich.

Luxus unter die Lupe nehmen

„Bevor auch nur ein Euro bei Bildung, Jugend und Sozialem eingespart wird, muss der Willicher Luxus unter die Lupe genommen werden.“ Als Beispiele nennt Maaßen die Schlossfestspiele oder die vier Bürgerbüros. Die Behauptung des Kämmerers, ein Ausklammern der Bereiche Jugend und Soziales aus der Haushaltssperre würde selbige überflüssig machen, wollten die Sozialdemokraten mit Zahlen belegt haben. Allerdings konnte die Verwaltung keine konkreten Zahlen zu den Zuschüssen aus dem Jugend- und Sozialbereich darstellen und wurde deshalb beauftragt, bis Oktober eine entsprechende Übersicht zu erstellen. Dann will die SPD-Fraktion erneut darauf hinwirken, dass Zuschüsse für Jugend und Soziales von der Haushaltssperre ausgeklammert werden.

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Nach Kürzungen der Landesregierung: Kreis springt bei Alltagshelfern ein – was macht die Stadt Willich?

Die schwarz-grüne NRW-Landesregierung kürzt die Zuschüsse für Alltagshelfer in Kitas. Um Entlassungen zu verhindern, übernimmt der Kreis Viersen die Differenz bis zum Jahresende. Aber was macht die Stadt Willich, in der der Stadtrat demnächst eine Haushaltssperre bestätigen soll?

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Kita-Personalmangel: SPD Willich fordert Landesregierung zum Handeln auf

Der Personalmangel in den Kitas hat nun drastische Folgen in Willich: Erste Kitas nehmen keine Kinder mehr auf. Das wundert die SPD Willich nicht, hat sich doch seit Jahren nichts an den Arbeitsbedingungen spürbar verbessert. Die Sozialdemokraten bekräftigen Ihre Forderungen nach einer spürbaren Aufwertung des wertvollen Erzieherberufs und fordern von der Landesregierung einen Betreuungsgipfel.

Die Stadt Willich muss aufgrund des Mangels pädagogischer Fachkräfte reagieren und lässt erste Kitas keine Kinder mehr aufnehmen. Mit den anderen Fraktionen im Willicher Stadtrat hat die SPD bereits die schwarz-grüne Landesregierung aufgefordert, sofort zu handeln. Allerdings ist die jetzige Situation nicht überraschend. Die Sozialdemokraten haben in den letzten Jahren immer wieder auf diese bedrohliche Entwicklung hingewiesen und eine Aufwertung des Erzieherberufs gefordert.

„Sämtliche Alarmsignale wurden über Jahre ignoriert. Was ist aus den Versprechungen im Landtagswahlkampf geworden? Die Kommunen werden nur mithilfe des Landes bessere Angebote in den Tarifverhandlungen vorlegen können. Aber offenbar ist das nicht gewollt, sodass die NRW-weite Bildungskatastrophe nun auch unsere Kitas in Willich erreicht“, erklärt der Vorsitzende der SPD-Fraktion, Lukas Maaßen und kritisiert: „Gesellschaft und Politik müssen sich der Frage stellen, was uns die Betreuung unserer Kinder wert ist.“ Wenig Geld und kaum Wertschätzung sind laut Maaßen zwei Hauptgründe für den Fachkräftemangel in den Kitas.

Deshalb fordert die SPD die Landesregierung sowie die gewählten CDU-Abgeordneten im Kreis Viersen, darunter der NRW-Finanzminister, zu einem Betreuungsgipfel auf. Hier sollen Akteure aus Kita und Ganztag an Grundschulen zügig an einer gemeinsamen Lösung arbeiten. Erst vor Kurzem protestierten vor dem Landtag Beschäftigte und Eltern, weil zuletzt mehr als 1.300 Kitas in NRW von personalbedingten Schließungen betroffen waren. „Ein von der Landesregierung vorgestelltes ‚Sofortprogramm‘ beinhaltet nur kleine Stellschrauben, die angesichts des Umfangs des Fachkräftemangels eher wie ein Tropfen auf den heißen Stein wirken. Und auch hier fehlt es an einer gemeinsamen Betrachtung der Herausforderungen im Grundschul- und im frühkindlichen Bereich“, erklärt Hendrik Pempelfort, schulpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. „Die Landesregierung muss endlich handeln.“

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