Statement zum Rücktritt von Martin Dorgarthen

Der Vorstand der SPD Willich und der Fraktionsvorstand der SPD im Rat der Stadt Willich weisen die sehr selbstbezogenen und wohl aus persönlicher Frustration und subjektiver Befindlichkeit heraus entstandenen Vorwürfe und Behauptungen von Martin Dorgarthen entschieden zurück.

Bernd-Dieter Röhrscheid: Es bestand überhaupt keine Veranlassung, seinen Rücktritt als zweiten stellvertretenden Vorsitzenden der Fraktion durch die Parteivorstände öffentlich zu machen, da es sich um parteiinterne Differenzen und Querelen handelte, die auch parteiintern zu klären waren und sind. Seine Beweggründe hätte er zunächst der Partei und Fraktion erklären müssen, ehe er sich an die mediale Öffentlichkeit gewandt hat. Die Vorstände von Partei und Fraktion haben bis heute seine Presseerklärung nicht persönlich, sondern über Umwege durch die Presse erhalten.

Am kommenden Montag steht der Punkt „Nachwahlen zum Fraktionsvorstand“ auf der Tagesordnung der Ratsfraktion. Hier hätten die Vorwürfe thematisiert und parteiintern geklärt werden können und müssen. Die Öffentlichkeit sollte im Anschluss über einen Pressebericht über die personellen Veränderungen im Fraktionsvorstand informiert werden. Martin Dorgarthen bat in seiner Rücktritts-Mail ausdrücklich darum, auf Anrufe und E-Mails an ihn zu verzichten. Der Partei- und Fraktionsvorstand hielt es für angemessen, die Angelegenheit dann auch bis zur Nachwahl des Fraktionsvorstandes aus der Presse zu halten.

Dietmar Winkels: Ich wehre mich hier vehement gegen die Behauptung einer nicht genügende Wertschätzung und massiver persönlicher Angriffe auf Genossinnen und Genossen. Vielmehr ist von allen Beteiligten immer wieder eine transparente Darstellungsweise der Problematiken in der Partei und Fraktion eingefordert worden. Diese Forderung ist umgesetzt worden, mit der Maßgabe, dass hier alle, aber auch alle Themen absolut offen dargestellt werden.

Bernd-Dieter Röhrscheid: Die Anschuldigungen, ich würde verkrustete Strukturen erhalten und den Erneuerungs- und Verjüngungsprozess verhindern, sind absurd.

Vor wenigen Wochen ist der 23–jährige Hendrik Pempelfort zum ersten stellvertretenden Vorsitzenden der Fraktion gewählt worden. In der letzten SPD-Vorstandssitzung und der darauffolgenden Fraktionssitzung wurden fünf junge Parteimitglieder zu sachkundigen bzw. stellvertretenden sachkundigen Bürger*innen bestimmt, die künftig in den Ausschüssen des Stadtrates mitarbeiten werden.

Auch der Wahl von jungen Mitgliedern zu Wahlkreisbetreuern der SPD stand ich absolut positiv gegenüber. Verhindert habe ich nicht einen einzigen jungen Kandidaten. Vielmehr habe ich mich, gemeinsam mit dem Partei- und Fraktionsvorstand, für die Aufnahme vieler junger Kolleginnen und Kollegen in der Fraktion eingesetzt. Auch der Parteivorstand ist in den vergangenen Jahren deutlich verjüngt worden.

Dietmar Winkels: Dorgarthens Vorwürfe, er sei in der Mitgliederversammlung der SPD von Vorstandsmitgliedern „diffamiert, beschädigt und demontiert“ worden, sind nicht korrekt. Tatsache ist, dass auf Rückfragen von Parteimitgliedern die tatsächlichen Differenzen, die zwischen einigen Ratsmitgliedern und dem Partei- und Fraktionsvorstand bestehen, beim Namen genannt worden sind, in der Hoffnung, diese endlich beseitigen zu können. Dort hätte Dorgarthen sich gegen die angeblich gegen ihn gerichteten Diffamierungen wehren und sie geraderücken können. Dazu ist es nicht gekommen, da er die Mitgliederversammlung vorzeitig verlassen hat. Des Weiteren gab es von Seiten des Partei- und auch des Fraktionsvorstandes diverse Gesprächsangebote, welche abgelehnt wurden. Jetzt zu unterstellen, die Partei- und Fraktionsspitze habe ihn nicht ausreichend gewürdigt oder den Kontakt gesucht, entspricht schlichtweg nicht der Wahrheit. Beide Parteivorstände werden in der kommenden Woche die Kolleginnen und Kollegen auffordern, sich der politischen Arbeit zu stellen und sich konkret mit dem Haushaltsentwurf 2018 auseinander zu setzen. Die Bürgerinnen und Bürger erwarten, dass die SPD sich mit der Zukunft der Stadt Willich und der Lösung von Bürgerproblemen befasst – und nicht mit veröffentlichtem parteiinternem Gezänk. Die Wählerinnen und Wähler dürfen erwarten, dass alle Ratsmitglieder mit vollem Einsatz für eine gerechtere Stadt Willich arbeiten.