Grüner Kämmerer verschätzt sich erneut um Millionen

Als der Stadtrat den Haushalt 2024 vor einem Jahr verabschiedete, legte Kämmerer Raimund Berg (Grüne) ein Minus von ca. 12 Millionen Euro vor. Jetzt präsentierte er zur Ratssitzung am 15.05.2025 den Jahresbericht 2024 – und plötzlich steht in der Ergebnisrechnung nur noch ein Defizit von 213.000 Euro.

Der Finanzbericht nennt eine Verbesserung um 11,6 Millionen Euro. Für die SPD Willich ist das keine Bagatelle, sondern die dritte gewaltige Fehleinschätzung in Folge: Bereits 2023 tauchten mehr als 7 Millionen Euro „Mehrertrag“ auf, 2022 waren es 5 Millionen Euro.

„Drei Jahre hintereinander verschätzt sich derselbe Kämmerer gleich um Millionenbeträge. Das riecht nach Methode, nicht nach Zufall“, kritisiert SPD-Fraktionschef Lukas Maaßen. „Wer regelmäßig den finanziellen Weltuntergang ankündigt, blockiert wichtige Zukunftsprojekte.“

Tatsächlich stammen die aktuellen Mehreinnahmen laut Verwaltung vor allem aus zusätzlicher Gewerbesteuer, Spitzabrechnungen des Landes für U3-Betreuung, Kostenerstattungen für unbegleitete minderjährige Geflüchtete sowie Einsparungen durch verspätete Bau- und Beschaffungsmaßnahmen. Maaßen erinnert daran, dass die SPD aus Verantwortung gegenüber der Stadtkasse beim Haushalt 2025, den der Rat erst Mitte März verabschiedete, mehrere Anträge zurückgestellt habe – weil Berg dort wieder ein Defizit von von über 10 Millionen Euro ansetzte.

„Wir wollen wissen, ob wir im Frühjahr 2026 erneut von einem Millionen-Wunder hören. Deshalb habe ich den Kämmerer heute im Stadtrat aufgefordert, schriftlich offenzulegen, auf welcher Basis er diese Zahlen erstellt hat und was wir für das laufende Jahr zu erwarten haben.“ „Willich braucht ehrliche und verlässliche Zahlen, keine Horror-Szenarien“, betont Maaßen. „Nur dann können wir Kitas und Schulen modernisieren, Radwege bauen und bezahlbaren Wohnraum finanzieren – statt Jahr für Jahr von Fantasiedefiziten ausgebremst zu werden.“

Nach oben scrollen