Die SPD-Fraktion setzt sich dafür ein, öffentliche W-LAN Zonen in den Willicher Ortsteilen über das Freifunk-Netz einzurichten. Konkret soll die Verwaltung in öffentlichen Gebäuden Router aufstellen und betreiben, die an das Freifunk-Netz angeschlossen werden. Außerdem beantragen die Sozialdemokraten, dass die städtische Wirtschaftsförderung gezielt bei Geschäftsleuten für eine Bereitstellung von W-LAN-Zugängen über das Freifunk-Netz wirbt. Wer einen Freifunk-Router (als Bürger, Geschäftsmann oder auch öffentliche Stelle) betreibt, stellt damit einen Teil der Bandbreite des eigenen DSL-Anschlusses für die öffentliche Nutzung zur Verfügung. Indem sich die dafür bereitgestellten Router untereinander verbinden, können auch größere Zonen mit öffentlich zugänglichem WLAN versorgt werden. Dass ein einzelner Anbieter, der einen Freifunkknoten einrichtet, für eine illegale Nutzung des Internetzugangs über diesen Knoten rechtlich in Anspruch genommen wird, ist technisch ausgeschlossen. „Auf diese Weise könnten wir öffentliches W-LAN, das wir uns alle in den Willicher Ortsteilen wünschen, Schritt für Schritt unkompliziert, günstig und ohne Haftungsrisiko realisieren,“ erklärt die stellv. Fraktionsvorsitzende Dr. Sarah Bünstorf. „Das würde unsere Ortsteilzentren attraktiver machen. Nicht zuletzt könnten wir so auch die Flüchtlingsunterkünfte an öffentliches W-LAN anbinden und die Flüchtlinge so beim Kontakt in die Heimat unterstützen.“ Die Willicher SPD greift damit eine Initiative auf Landesebene auf: Auf Antrag von SPD, Grünen und Piraten hat der nordrhein-westfälische Landtag heute beschlossen, Freifunk als legales öffentliches W-LAN in NRW auf breiter Basis voranzutreiben. Beispiele dafür, wie solche öffentlich nutzbaren WLAN-Netze mit gezielter Unterstützung der Verwaltung im Wege des bürgerschaftlichen Engagements auf- und ausgebaut werden können, finden sich bereits in vielen anderen Städten am Niederrhein, z. B. in Meerbusch, Moers und Goch.
(25.06.2015)