Die SPD Willich und ihr Bürgermeisterkandidat Dietmar Winkels reagieren mit Unverständnis auf den CDU-Vorschlag, die Wohnungsnot in Willich mit Tiny Häusern lindern zu wollen und fordern stattdessen die Gründung einer städtischen Wohnungsbaugesellschaft sowie mindestens 50 Prozent Geschosswohnungsbau für bezahlbaren Wohnraum.
In einer im Januar veröffentlichten Pressemitteilung schlägt die CDU vor, „preiswertes Wohnen“ durch die Errichtung sogenannter „Tiny Houses“ schaffen zu wollen. Zur Erklärung: Tiny Häuser sind zwischen 15 und 45 Quadratmeter groß und zumeist auf Rädern montiert. „Das ist nichts anderes als ein Campingwagen – nur in öko“, sagt Lukas Maaßen, Vorsitzender der SPD Willich. Zwar habe diese gesellschaftliche Bewegung, die das ressourcenschonende Leben in kleinen Häusern propagiert, einen gewissen Vorbildcharakter, niemand dürfe aber in diese Lebensweise gedrängt werden.
Deshalb bezeichnen die Sozialdemokraten den CDU-Vorschlag als eine Frechheit gegenüber den Menschen, die 40 Stunden in der Woche arbeiten und sich in Willich dennoch keine Wohnung leisten können. „Über Jahrzehnte hat die CDU ihre absolute Mehrheit missbraucht und in Willich fast ausschließlich große Häuser und noch größere Grundstücke für Besserverdienende gebaut und ausgelobt. Jetzt schlägt sie den Berufsanfängern, der Kassiererin oder dem Friseur, die von weniger als 1.700 Euro brutto im Monat leben und sich keine Wohnung in Willich leisten können, vor, in einen Campingwagen zu ziehen. Das ist eine Unverschämtheit und an Dreistigkeit nicht zu überbieten“, so Maaßen.
SPD-Bürgermeisterkandidat Dietmar Winkels will das Willicher Wohnproblem anpacken und lösen. „Wir möchten eine städtische Wohnungsbaugesellschaft gründen, um echten bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.“ Zudem wollen die Sozialdemokraten genossenschaftlichen Wohnungsbau in Willich etablieren und haben dazu bereits im letzten Jahr einen Antrag für die freiwerdende Fläche an der Moltkestraße eingebracht. „Als Bürgermeister werde ich keinem Bebauungsplan zustimmen, der nicht mindestens 50 Prozent Geschosswohnungsbau beinhaltet“, erklärt Winkels.
Maaßen kritisiert auch die Formulierung der „sozial Schwachen“, mit der die CDU versucht, arme Bürgerinnen und Bürger in ein unsoziales Licht zu rücken. „Es gibt Menschen, die gar kein oder nur wenig Geld haben und es gibt welche, denen es finanziell gut geht oder sogar reich sind. Letztere sind der Christlich Demokratischen Union offensichtlich lieber.“