Nachdem vor einigen Wochen ein Vertreter der CDU Willich in der WDR-Sendung „Lokalzeit“ erklärte, dass es so aussehe, als würde sich unsere Stadt an der von der CDU beantragten Testphase der „Angst-App“ beteiligen, berichtete am 21. November die „Bild-Zeitung“ über die „Neue Handy-App gegen Angsträume“. In dem Bericht heißt es: „Allerdings nimmt an der Testphase bisher nur Willich teil“.
Bislang hat es über die Teilnahme an der Testphase keine politische Entscheidung gegeben. Die mediale Berichterstattung vermittelt jedoch den Eindruck, dass die Teilnahme unserer Stadt bereits beschlossene Sache sei und von allen Fraktionen mitgetragen werde. Schuld daran ist die CDU, die in den letzten Wochen offensichtlich Werbung für die App und ihre Entwickler betrieben hat.
Mit der App sollen Nutzer auf Knopfdruck ihre Angsträume melden können. Die Standort-Daten sollen analysiert und Kommunen gegen Gebühr zur Verfügung gestellt werden. So soll eine Karte entstehen, in der die Angsträume eingezeichnet sind.
„Der gute Ruf unserer Stadt steht auf dem Spiel. Wir leben hier nicht in der Bronx“, erklärt Lukas Maaßen, stv. Vorsitzender der SPD Willich. „Wenn sich die Berichterstattung der Bild-Zeitung bestätigt und die Stadt ohne politischen Beschluss an der Bewerbung teilnimmt, dann handelt es sich um keinen ordnungsgemäßen Vorgang“, so Maaßen weiter. Die SPD Willich lehnt die Teilnahme an der App grundsätzlich ab. „Die häufige Verwendung der App in bestimmten Stadtteilen führt zu deren Abwertung. Das kann zur generellen Meidung dieser Orte und Straßen oder im schlimmsten Fall zu einem Preisverfall der dort stehenden Immobilien sowie Schließungen im Einzelhandel führen“, so Bernd-Dieter Röhrscheid, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Willich.