Sarah Bünstorf

Freifunk: SPD-Fraktionsmitglieder werden selbst aktiv und hoffen auf weitere Beteiligung von Stadt, Einzelhandel und Gastronomie

Vor den Ferien hatte die SPD-Fraktion beantragt, dass die Willicher Stadtverwaltung sich mit eigenen Routern am Freifunk-Netz beteiligt und damit die Erschließung frei zugänglicher, öffentlicher WLAN-Zonen in Willich vorantreibt. Die Sommerpause haben die Sozialdemokraten nun genutzt, um selber erste Freifunk-Knoten in Willich einzurichten.

„Die Freifunk-Idee lebt davon, dass Bürger sich engagieren und ihre Infrastruktur teilen. Dazu wollten wir unseren Beitrag leisten,“ erklärt die stellv. SPD-Fraktionsvorsitzende Sarah Bünstorf. „Außerdem wollen wir zeigen, wie unkompliziert und kostengünstig jeder einzelne Teil des Freifunk-Netzes werden kann.“ Fünf Freifunk-Router in Schiefbahn, Anrath und Neersen haben die Sozialdemokraten in Betrieb genommen. Die genauen Standorte sind auf der SPD-Homepage unter www.spd-willich.de/freifunk erkennbar.

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Wer einen Freifunk-Router (als Bürger, Geschäftsmann oder auch öffentliche Stelle) betreibt, stellt damit einen Teil der Bandbreite des eigenen DSL-Anschlusses für die öffentliche Nutzung zur Verfügung. Wenn genügend Knoten in einem Gebiet aktiv sind, können auch größere Zonen mit öffentlich zugänglichem WLAN versorgt werden, indem sich die Router untereinander verbinden. Dass ein einzelner Anbieter, der einen Freifunkknoten einrichtet, für eine illegale Nutzung des Internetzugangs über diesen Knoten rechtlich in Anspruch genommen wird, ist technisch ausgeschlossen. Die bereitgestellten Kapazitäten werden in das Freifunk-Netz des Vereins Freifunk Rheinland e. V. geleitet. Alleine dieser Verein ist damit technisch als Bereitsteller des Freifunk-WLANs identifizierbar. Da er den Status eines Providers hat, ist er von einer möglichen Haftung ausgenommen.

„Im Gegensatz zu den Nachbarstädten war Willich bis vor kurzem fast ein weißer Fleck auf der Freifunk-Karte. Wir haben die Zahl der Freifunkknoten in Willich binnen kürzester Zeit vervielfacht,“ freut sich die Juso-Vorsitzende Lena Stoer. Bünstorf und Stoer haben beide bei sich zu Hause einen Knoten eingerichtet. Besonders attraktiv sind Freifunk-Zonen natürlich in den Ortsteilzentren. „Deshalb würden wir uns freuen, wenn sich auch Geschäftsleute und Gastronomen an dem Angebot beteiligen,“ hofft Sarah Bünstorf. Eine begrenzte Anzahl passend konfigurierter Freifunk-Router würden die Sozialdemokraten interessierten Geschäftsleuten, die sich an der Initiative beteiligen möchten, kurzfristig zur Verfügung stellen. Benötigt wird nur ein Internetanschluss mit WLAN-Router. In diesen wird der Freifunk-Router einfach eingestöpselt.

„Wenn dann noch die Verwaltung mitzieht und Router in öffentlichen Gebäuden aufstellt, ist der Weg zu echten Freifunk-Netzwerken in den Willicher Ortsteilen nicht mehr weit,“ sind Bünstorf und Stoer optimistisch. Was sich die Sozialdemokraten für Willich wünschen, ist in anderen Stellen am Niederrhein schon an der Tagesordnung: Die Stadtverwaltungen z. B. in Moers und Brüggen beteiligen sich schon seit einiger Zeit selbst am Freifunk-Netz, um die Attraktivität ihrer Innenstädte zu steigern. Auch die SPD-Geschäftsstellen in Viersen und Mönchengladbach sind seit kurzem im Freifunk-Netz vertreten. Einen vollständige Übersicht über alle Freifunk-Knoten in der Umgebung findet man unter http://map.freifunk-niersufer.de/.

(07.08.2015)