Am 21. Dezember gaben CDU und Grüne bei einer gemeinsamen Pressekonferenz bekannt, künftig eine Kooperation im Willicher Stadtrat zu bilden. Dass es den Konservativen und Grünen in ihrem Zusammenschluss nicht um inhaltliche Arbeit für die Willicher Bürgerinnen und Bürger geht, ist offensichtlich: Der Schwerpunkt der schwarz-grünen Zusammenarbeit wird die personelle Entwicklung der Stadtverwaltung sein. 2018 gilt es, einen neuen Technischen Beigeordneten zu wählen. 2020 oder 2021 geht Willichs Erster Beigeordneter und Kämmerer Willy Kerbusch in den wohlverdienten Ruhestand.
„Um gute Spitzenkräfte zu gewinnen, braucht es eine verlässliche Mehrheit im Rat“, fabulierte Raimund Berg von den Grünen bei der Pressekonferenz. Die Partnerschaft sei nicht gebildet worden, „um sich gegenseitig Posten zu sichern“, versuchte CDU-Fraktionsvorsitzender Johannes Bäumges noch zu retten, was nach Bergs Versprecher nicht mehr zu retten war. Denn bereits seit Monaten verdichten sich die Gerüchte in Politik und Verwaltung, dass Berg sich als neuen Ersten Beigeordneten der Stadt sieht. Somit ist es nicht verwunderlich, dass CDU und Grüne einen faulen Deal eingehen und der Willicher Öffentlichkeit weiter etwas von transparenter Personalpolitik erzählen. Verkaufen die Grünen als zukünftige Mehrheitsbeschaffer für die Union einen Teil ihrer Grundwerte und erhalten im Gegenzug einen der einflussreichsten Spitzenposten der Verwaltung, der immerhin mit ca. 7.500 € brutto / Monat vergütet wird? Die Sozialdemokraten fordern CDU und Grüne auf, die Karten auf den Tisch zu legen und die Öffentlichkeit über die wahren Absichten ihrer Kooperation zu informieren.