Wie sieht die Versorgung mit Kita-Plätzen in den Willicher Ortsteilen ab dem Kita-Jahr 2019/2020 aus? Wie hoch wird der Bedarf nach den aktuellen Daten sein, und wie sollen Engpässe überbrückt werden, vor allem bis zur Fertigstellung der beschlossenen Neubauten?
Mit diesen Fragen hat sich jetzt die SPD-Fraktion an die Willicher Stadtverwaltung gewandt. Denn dass es an vielen Stellen eng wird, zeigen nicht nur die letzten Prognosen, welche die Stadtverwaltung dem Jugendhilfeausschuss im Mai vorgelegt hat. Diese Erfahrung machen auch gerade viele umliegende Städte und Gemeinden. Wichtige Weichenstellungen sind bereits erfolgt: Langfristig soll an verschiedenen Standorten in Willich neu gebaut werden. So hat der Jugendhilfeausschuss auf Initiative der Sozialdemokraten den Neubau von Kitas in Schiefbahn und in Anrath beschlossen. Für die Tageseinrichtungen „Traumland“ und „Bullerbü“ soll es ebenfalls Neubauten geben, die in Größe und Konzept dem zukünftigen Bedarf angepasst werden. Was aber unklar ist: Wann stehen diese Plätze tatsächlich zur Verfügung? Grundstücksfragen, Bebauungsplan- sowie Genehmigungsverfahren nehmen erfahrungsgemäß viel Zeit in Anspruch. „Wir befürchten, dass wir für eine Übergangszeit zusätzlich provisorische Lösungen brauchen, doch auch diese Lösungen brauchen etwas Vorlauf. Das kann man gut am Beispiel der Container sehen, die zu Beginn dieses Kita-Jahres zusätzliche Plätze in Anrath sichern sollten und immer noch nicht nutzbar sind. Deshalb fordern wir die Verwaltung auf, jetzt Vorschläge für weitere Übergangslösungen ab 2019 zu machen und nicht erst dann, wenn uns das Wasser praktisch bis zum Hals steht,“ fasst der Ausschussvorsitzende Dietmar Winkels (SPD) zusammen.
Die Sozialdemokraten erwarten von der Verwaltung, dass sie den Bedarf an zusätzlichen Plätzen ab 2019 schnellstmöglich beziffert. Auf dieser Grundlage müssen dann rasch sinnvolle Lösungen entwickelt werden. „Die Antwort kann nicht einfach darin bestehen, die vorhandenen Kitas stärker auszulasten. Überbelegungen sind auf Dauer auch immer Überbelastungen für alle Beteiligten. Der Jugendhilfeausschuss hat oft genug erklärt, dass er diesen Weg auf Dauer nicht mehr mitträgt,“ so Winkels weiter. Wenn schon Provisorien nötig sind, dann muss es dafür ausreichend Platz, Personal und ein pädagogisches Konzept geben. Ein positives Beispiel dafür ist z. B. die Waldgruppe in der Neersener Tageseinrichtung Pappelallee, die von allen Beteiligten gut angenommen wird und Modellcharakter haben kann.